Über Klettersteige zu Dolomitengipfeln
Bartholomäer SAV auf Hochgebirgstour im Geisler, Sella- und Langkofel-Gebiet
Das Ziel der viertägigen Hochgebirgstour des Schwäbischen Albvereins Bartholomä war das Sella- und Lankofel-Gebiet. Die bizarren Felsgestalten des Langkofels, der Fünffingerspitze sowie die mächtigen Felstürme des Sella-Massivs sind ein Traumziel vieler Bergsteiger und begeisterten auch die Bergfreunde von der Ostalb.
Mit anspruchsvollen Bergtouren erkundeten die 32 Teilnehmer, darunter 6 Frauen, das Klettergebiet rund um das Val Gardena. Die teilweise schwierigen Klettersteige erforderten Kondition, Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und Bergerfahrung.
Das seit Jahren gepflegte Miteinander der Hochtourengruppe unter Leitung von Karl Busch war Voraussetzung für das Gelingen der Tour.
Nach einer strapaziösen Nachtfahrt mit dem Bus erreichte die Gruppe bei Prachtwetter die Seilbahn zum Col Raiser, die das erste Teilstück zum Aufstieg auf den 3.025 Meter hohen Sass Rigais erleichterte. Die Ost-West-Überschreitung des Sass Rigais über den natürlich angelegten Klettersteig mit fast 1.000 Meter Anstieg über den Ostgrat zum Gipfel war das erste Etappenziel. Den SAVlern boten sich grandiose Ausblicke zu den Sellatürmen, zum Langkofel und den Gipfeln des Rosengartens sowie der Marmolata. Nach einer Rast auf dem Gipfel machte sich die Gruppe über den Westgrat-Klettersteig, dann über steiles Schrofengelände und Seilsicherungen durch das zerklüftete Mittagstal zum Abstieg auf. Am Abend erreichte die Gruppe das Standquartier für die nächsten 3 Tage: die Refugio Valentini auf dem Sattel des Sella Jochs.
Am 2. Tag meisterte ein Großteil der Gruppe die Überschreitung des Sellamassivs über den Pössenecker Klettersteig und den Nordabstieg über die Gamsscharte zur mittleren Sella Trasse und der Pisciadu-Hütte sowie über versicherte Felsbänder durch das Val Setus zum Grödner Joch. Diesen besonders schwierigen Klettersteig meisterten die Bergsteiger mit Bravour. Er führte zunächst steil und ausgesetzt eine 300 Meter hohe Wandstufe zur schuttbedeckten Hochfläche hinauf, dann über eine weitere Wandstufe zu den Gipfeln der Sella Spitze. Eine Schlechtwetterfront mit Gewitter und Hagel trieb die Wanderer zur Eile an. Über den drahtseilversicherten Steig der Gamsscharte und durch Schutt und Altschnee des Val Ciadin erreichten sie die Pisciadu-Hütte.
Die zweite Gruppe machte sich vom Grödner Joch aus auf den Weg, um über den Piciadu- Klettersteig ebenfalls die Pisciadu-Hütte zu erreichen. Nach einer Rast ging es durch das steile Val Setus hinab zum Grödner Joch. Der anstrengende Abstieg wurde mit fantastischen Einblicken in die bizarre Felsenwelt belohnt.
Der dritte Tag galt dem Tourengebiet des Langkofels. Mit der Gondelbahn machten sich zwei Gruppen gemeinsam zur Langkofelscharte auf, um über steilen Pfad hinunter ins Langkofelkar und zu der Langkofelhütte zu wandern. Dort war der Ausgangspunkt für den Oskar-Schuster-Steig, den eine Gruppe über einen etwas mühsamen Anstieg durch das Plattkofelkar erreichte. Sie bestieg über schmale Wände, Geröll und Rinnen, teilweise mit Drahtseilen gesichert, den Plattkofel-Mittelgipfel auf 2.958 Metern. Die andere Gruppe verzichtete wegen der unsicheren Wetterlage auf den Aufstieg und umrundete in einer gemächlichen, aber aussichtsreichen Rundtour den Plattkofel. Auf der Plattkofelhütte trafen sich die Ostälbler. Gemeinsam ging es über den Friedrich-August-Weg mit herrlichen Ausblicken in die fantastische Bergwelt des Sella, des Langkofels und der Marmolata zurück zum Sella Joch und der Validini Hütte.
Bei der Heimfahrt betonte Tourenführer Busch, dass die Voraussetzungen für gutes Gelingen Verlässlichkeit und Kameradschaft waren. Der Vorsitzende der Albvereinsgruppe, Erwin Schneider dankte dem Tourenführer für das unfallfreie und schöne Bergwochenende.
geschrieben am 02.08.2012