Das rauhe Mittelgebirge, die vielen Burgen und die typischen Fachwerkhäuser machen das Biosphärenreservat der UNESCO zu einem
tollen Ausgangspunkt für Wanderer
Die Bartholomäer Wandergruppe entdeckten bei ihrer traditionellen Herbstwanderung das einzigartige Wanderparadies, den Naturpark Nordvogesen. Sonnige Weinberge, kleine Dörfer und mittelalterlicher Charme bekleideten die Freitagswanderer des SAV bei ihrer 4-tägigen Tour. Von Niederbronn les Bains aus, einem Thermalbad im Herzen des Naturparks, erkundeten die 31 Wanderer und -innen aus Bartholomä und den umliegenden Gemeinden unter der Leitung von Karl Busch die vielseitige Kulturlandschaft. Als Standquartier diente das Gästehaus der „Niederbronner Schwestern“, in Oberbronn.
Am ersten Tag steuerten die Bartholomäer das historische Städtchen Wissembourg direkt an der deutsch französischen Grenze an. Die bezaubernde Altstadt mit den historischen Fachwerkhäusern, die imposante Stadtmauer, die mächtige Kathedrale und die romantischen Gassen zeigten sich von der schönsten Seite. Bei der Tour entlang dem Flüsschen Lauter und durch den herbstlichen Kastanienwald hinauf zu dem Örtchen Weiler entfaltete der Herbst seine Reize. Der Weiterweg zu dem Weinort Schweigen Rechtenbach führte bei gutem Wanderwetter auf herrlichen Wegen durch üppige Weinberge. Der Höhenweg begeisterte mit zahlreichen sehenswerten Ausblicken auf die Stadt Wissembourg und das Elsass. In einen schönen Innenhof eines Weingutes direkt beim deutschen Weintor fand eine wohlverdiente Rast statt, bei der sich die Gruppe mit einem Glas Wein stärkten, bevor die Rundtour am Marktplatz in Wissembourg endete.
Am nächsten Morgen fuhr die Gruppe mit den Kleinbussen bei Nieselregen nach Fort Schoenenbourg, um das historische Denkmal an der Maginot-Linie, den 3 km langen Stollen, 30 m unter der Erde zu besichtigen. Es handelt sich hier um das bedeutendste Bauwerk im Elsass, das für 650 Soldaten bestimmt war. Die Kasernen, Küchen, Befehlsstelle, Elektrizitätswerk, einziehbare Artillerietürme und Munitionslager sind noch sichtbar. In einer Zeit einer guten Nachbarschaft mit Frankreich, erschien es für die Ostälbler unvorstellbar, welcher Aufwand betrieben wurde, um sich vor dem Erzfeind Deutschland zu schützen. Am Nachmittag wanderte die Gruppe vom Fort Schoenenbourg aus auf abwechslungsreichen Wegen, vorbei an alten Bunkeranlagen und Obstplantagen nach Hunspach. Hier spazierten die Bartholomäer vorbei an üppig blühenden Gärten und beeindruckenden Fachwerkhäusern, das Kleinod, das zurecht als schönstes Dorf Frankreichs bezeichnet wird.
Der nächste Tag führte die Gruppe nach La Petite-Pierre einem historischen Schatzkästchen. Von hier aus startete die Wandergruppe über den Rabenfelsen und über den Weyerkopf zu den pittoresken Höhlenhäusern in dem kleinen Dorf Graufthal. Leider verschlechterte sich das Wetter zusehends, so dass bei der Ankunft in Graufthal zunächst einmal in der alten Kirche Schutz gesucht wurde. Bei einem kurzen Schönwetterfenster konnte dieses Ensemble, drei Felsenwohnungen, die ist seit 1988 als schützenwertes Denkmal eingetragen sind, besichtigt werden. Aufgrund des kräftigen Regens wurde der Rückweg nach La Petite-Piere nicht angetreten, und ein Rücktransport organisiert.
Der letzte Wandertag führte zunächst direkt vom Kloster in das verträumte Fachwerkdorf Oberbronn, das sein ursprüngliches mittelalterliches Aussehen mit schönen Fachwerkhäusern, gepflasterte Straßen und einer Fülle von Farben bewahrt hat.
Über den Goetheweg stieg die bunte Schar in steilen Serpentinen zum Wasenturm hinauf und wanderte im leichtem auf und ab zur Burgruine Wasenberg, auf der Goethe schon im Jahr 1770 verweilte. Nach einer obligatorischen Rast ging es zügig talwärts zu dem Städtchen Niederbronn hinunter. Bei einem historischen Rundgang und einer Kaffeepause wurden die Sehenswürdigkeiten der Stadt entdeckt.
Froh gelaunt und mit der Erfahrung reicher, dass das Elsass ein herausragendes und sehenswertes Wandergebiet ist, trat die Gruppe die Rückfahrt an.
Karl Busch, geschrieben am 09.10.2022