Julische Alpen – faszinierende Bergwelt, die es zu entdecken lohnt
Die Hochtourengruppe des Schwäbischen Albvereins Bartholomä mit 28 Bergfreunden unter der Leitung von Karl Busch erkundete mit anspruchsvollen Bergtouren über gesicherte Klettersteige die Julischen Alpen. Dieses noch relativ unbekannte Gebiet, im Drei-Länder-Eck zwischen Österreich, Italien und Slowenien zählt neben den Dolomiten zu den faszinierendsten Klettersteigrevieren der Welt und begeisterte die Bartholomäer Tourengeher. Die jäh aufragenden Kalkwände und trockene Karstplateaus über lieblichen Almen und rauschenden Gebirgsbächen bilden in den Julischen Alpen spektakuläre Kontraste, die es zu entdecken lohnte.
Nach einer strapaziösen Nachtfahrt erreichten die Bartholomäer diese faszinierende Bergwelt um den Passo Sella Nevea und erkundeten das Tourengebiet des M. Canin, des Mangart und des Montasch in ihrer viertägigen Tour. Vom Standquartier Hotel Canin am Passo Nevea aus, bestiegen die Gebirgler gleich am ersten Tag in mehreren Gruppen über den „Via ferratta Divisione Julia“ den Monte Canin. Der Steig führte zunächst über ausgedehnte Altschneefelder, dann über eine steile Wandpassage zum ca. 2.600 m hohen Gipfel. Der Abstieg über den südseitigen Höhenweg und über den Prestreljenik Sattel zur Gilberti Hütte, erwies sich wegen der großen Firnfelder zu einer echten Herausforderung für die Tourengeher.
Als nächstes Tagesziel steuerten die Albvereinler mit dem Bus den Mangart-Sattel an und bestiegen den Mangart, einen der höchsten und charakteristischen Gipfel der Julischen Alpen. Gekonnt meisterten alle Gruppen von Biwak Nogora aus den von der Ausgesetztheit von anderen Klettersteigen kaum übertroffenen „Via ferratta Italiana“ zur Mangart Scharte und über den Normalweg zum Gipfel. Der Abstieg erfolgte über den in mehreren Passagen ungesicherten „Slowenische Klettersteig“ zurück zum Mangart-Sattel.
Am letzten Tag ging es direkt vom Nevea Pass aus in die Hochebene des Monte Montasch, mit ihren steilaufragenden Felswänden, den bunten Bergwiesen der Precol Alm und den herrlichen Ausblicken in die Slowenische Gipfelkette. Bedingt durch die hohen Altschneefelder konnte der ursprünglich geplante Findeneggweg nicht begangen werden, sodass der 2.753 m hohe Gipfel über den Leiternweg gewählt wurde. Eine, bereits zur Mittagszeit aufkommende Gewitterfront zwang einen Teil der Gruppe kurz vor dem Gipfel zum Abstieg, sodass nur ein Teil der Bergsteiger die insgesamt ca. 1.600 Höhenmetern mit einem Gipfelerfolg meistern konnten.
Auf der Heimfahrt lobte der Tourenleiter Karl Busch das harmonische Miteinander und die ansehnlichen Leistungen der Gruppe. Er bedankte sich bei Stefan Seibold und Stephan Krieg für die gute Unterstützung bei der Tourenführung. Im Namen der Teilnehmer und des Schwäbischen Albvereins dankte Stephan Krieg für die gute Tourenauswahl und die umsichtige Leitung, insbesondere dafür, dass es dem Organisator gelungen ist innerhalb von 10 Jahren aus einem kleinen Kern eine leistungsstarke und erfahrene Hochtourengruppe neu zu schaffen.
Karl Busch, geschrieben am 05.08.2014