Die beiden Bartholomäer Vereine wanderten auf den Spuren des hl. Franziskus durch eine der schönsten Landschaften Italiens. In Tagestouren von 15-28 Kilometern meisterten die 25 Teilnehmer aus der Region unter Leitung von Karl Busch ca. 170 Kilometer und 4.500 Höhenmeter. Der Weg stellte eine echte Herausforderung dar und die 8 Wandertage wurden zu einer intensiven Erfahrung für die Teilnehmer. Nachdem die Wanderer letztes Jahr die Etappe von Florenz bis Pieve Santo Stefano meisterten, führte sie der Pilgerweg dieses Jahr durch die sanfte Hügellandschaft Umbriens, dem „grünen Herzen Italiens“, von Sansepolcro bis Assisi. Eine abwechslungsreiche Kulturlandschaft, einzigartige Klöster, kleine Dörfer u. mittelalterliche Städtchen zeugen von der Geschichte dieser Region und dem Leben und Wirken von Franz von Assisi. Ein Höhepunkt der Pilgerreise war die Stadt Assisi mit ihrer mächtigen Doppelkirche San Francesco aus dem 13. Jahrhundert und dem komplett erhaltenen und einfühlsam restaurierten Altstadtbezirk.
In Sansepolcro genossen die Teilnehmer am Abend das pulsierende das Leben und das bunte Treiben in Straßen, bevor sie am nächsten Morgen nach lohnenden Aufstieg durch die Kastanienwälder die Einsiedelei Montecasale, eine herrliche kleinen Klosteranlage aus dem 12. Jahrhundert, erreichten. Es war eine wunderbare Stätte um in sich zu gehen, als auch die bezaubernde Landschaft zu betrachten. Nach den Pilgersegen durch einen der vier verblieben Mönche ging es weiter über einen Bergrücken und hinunter zu dem Städtchen Lama. Am nächsten Tag ging es durch traumhafte Landschaften mit Zypressenalleen, Kornfeldern und wilden Wiesenblumen, hinauf zum Passo Bocca Serriola und der gleichnamigen Rifugio. Die nächste Etappe führte durch dichte Wälder und entlang grüner Weiden, immer begleitet Ginsterduft, nach Pietralunga, das mit seiner intakten Stadtmauer und dem fünfeckigen lombardischen Turm aus dem 8. Jahrhundert mittelalterlich erschien. Am nächsten Morgen ging es im stetigen auf und ab über Checchino und Loreto bis nach Mocaiana und mit den Kleinbussen weiter zum nächsten Ziel nach Gubbio zur Übernachtung. Zentrum. Ein Rundgang durch das Prachtexemplar einer mittelalterlichen Stadt, mit seinen historischen Zeugnissen und antiken Traditionen, die spektakulär an den Hang gebaut ist, begeisterte die Wanderer aus der Ostalb.
An der Porta Vittoria dem alten Stadttor, verließen die Ostälbler am nächsten Tag Gubbio. Hier startete auch der Sentiero Francescano della Pace, der aufgrund der offenen Landschaft einer der eindrucksvollsten Teile des Weges ist und erreichten den Agriturismo Valdichiascio, eine kleine, charmante und ruhige Oase im Herzen von Umbrien.
Am nächsten Morgen geht es weiter nach Valfabricca, eine der härtesten Etappen. Anfangs ganz harmlos und wunderschön am Berghang entlang – immer mit einer grandiosen Aussicht auf die herrliche umbrische Landschaft, den allgegenwärtigen Ginsterduft immer in der Nase. Dann kamen einige Steigungen, die später heftiger wurden. Frühzeitig verlies die lustige Schar Valfabbrica, um von hier zur letzte Etappe aufzubrechen. Drei Stunden nur, nach Assisi, eine wunderschöne Abschiedswanderung. Erstmal bergauf auf schattigen, ansteigenden Weg. Eine Stunde etwa und dann sah man Assisi, wie es wunderschön und altehrwürdig am Berg liegt. Man sah schon von weitem die alte Festung und natürlich das Ziel unserer Pilgerreise: die Basilika di San Francesco, strahlend und hell in der Sonne leuchten.
Es war für die Gruppe ein wunderbares Gefühl anzukommen: Es ging weiter bergab bis zur Ponte di Galli und dann zur Porta San Giacomo hinauf, um nach Assisi einzutreten. Man stand dann unvermittelt vor der wunderschönen Kirche, dem Ziel 170 km nach 8 Tagen. Es waren so viele neue Eindrücke – eine andere Sprache und Lebensweise, täglich lange Distanzen in immer wieder eine andere Landschaft, neue Menschen, jede Nacht eine andere Unterkunft, die durch den Kopf gehen. Bei einer eindrucksvollen Führung durch die Basilika durch Bruder Thomas konnten die Pilger das Erfahrene das für sich einordnen. Er verdeutlichte die Ideale des Heiligen, „in Bewegung bleiben“ und „ein Ziel haben“, mit dem Pilgern und erläuterte das Lebenswerk des „kleinen Manns“ Franziskus , der nichts besitzen wollte, außer die Liebe zu seinem Schöpfer.
Nach einem eintägigen Zwischenstopp in Bartholomä´s Partnergemeinde Casola Valseno, kehrten die Teilnehmer wohlbehalten und mit vielen guten Erinnerungen und positiven Erfahrungen nach Bartholomä zurück.
Karl Busch, geschrieben am 06.06.2018