Die Hochgebirgstour des SAV Bartholomä führte dieses Jahr in eine der schönsten und abwechslungsreichsten Landschaften der Dolomiten, dem Grödner Joch
Die gastliche Frarahütte am Grödnerpass erwies sich als idealer Ausgangspunkt für die Touren zu den mächtigen Felsburgen des Heiligkreuzkofels, des Sellastockes und den spitzen Zacken der Cirspitzen. Mit dem beeindruckenden Blick auf den langgestreckten Langkofel zeigten sich die Dolomiten als perfekte Bilderbuchlandschaft. Gute Kondition und Schwindelfreiheit waren vorausgesetzt bei den anspruchsvollen Bergtouren, die Tourenleiter Karl Busch ausgewählt hatte. Bei herrlichem Bergwetter genossen die 24 Bergfreunde aus der Region die anstrengenden aber erlebnisreichen Tage.
Nach einer nächtlichen Busfahrt erreichten die Bartholomäer morgens, über den Fernpass, das Bergdorf Pedratsches, den Ausgangspunkt des Heiligkreuzkofelsteiges. Mit der Seilbahn ging es hinauf zu dem Wallfahrtskirchlein Heiligkreuz und zunächst durch Latschen aufwärts gegen den imposanten Wandfuß und über einige drahtseilgesicherte Passagen hinauf zum Gipfel. Von hier führte die 7-stündige Tour zur Zehnerspitze und wieder zurück zur Heiligkreuzkofelbahn.
Am nächsten Tag ging es mit der Seilbahn von Corvara zum Plan de Sass und über den Klettersteig hinauf zum Boeseekofel (3.010 m). Der teilweise ausgesetzte Steig begann gleich kurz nach dem Einstieg mit einer kleinen Felsstufe ohne große natürliche Tritte. Weiter ging es abwechslungsreich über Rinnen, Stufen und später über sehr exponierte Wandstufen und 2 Leitern zum Gipfel. Nach der obligatorischen Gipfelrast stiegen die SAVler über eine kleine gesicherte Stufe und ein schorfiges Kar zurück zum Plan de Sass. Eine weitere Gruppe ging von der Bergstation in Richtung Pordoijoch zum Einstieg für den Klettersteig "Cesare Piazzetta". Diese sehr schöne aber schwere und anstrengende Steiganlage, die zu den klassischen und schweren Dolomitenklettersteigen gehört, führte nur mit Drahtseil abgesichert über senkrechte und überhängende Wandstellen und eine Drahtseilbrücke zum Gipfel des Piz Boe.
Am Sonntag stand die Begehung des Pisciadusteiges, ein sehr anspruchsvoller Klettersteig, und die Besteigung des aussichtsreichen Pisciadu-Gipfels auf dem Programm. Direkt von der Hütte aus erreichten die Ostälbler den Einstieg und meisterten den ersten gesicherten Steilaufschwung und dann in luftiger ausgesetzter Kletterei den Exnerturm. Über die kühne Hängebrücke am Ende des Klettersteiges erreichten sie die Pisciadu-Hütte und nach weiteren 1 1/2 Stunden den Pisciadu-Gipfel. Nach einer stärkenden Hüttenrast und einem Sonnenbad stiegen die zufriedenen Bergfreunde durch das Val Sedus zum "Passo Gardena" und der Frarahütte ab.
Vollgepackt mit tollen Bergerlebnissen und ausgepowert, aber zufrieden mit dem Erreichten, traten die 24 Bergfreunde mit dem Bus die Heimfahrt an. Der Tourenführer hob nochmals die gute konditionelle Leistung und den Gemeinschaftsgeist der Gruppe hervor und dankte den beiden Gruppenführern Stephan Krieg und Stefan Seibold für das große Engagement und die erfahrene Führung. Stephan Krieg dankte im Namen des SAV dem Tourenleiter für die gelungene und unfallfreie Tour.
Karl Busch, geschrieben am 06.08.2017