Das für diesen Sonntag vorgesehene Tanzfest unserer Volkstanzgruppe fiel dem erwartet schlechten Wetter zum Opfer
Gut besuchte Hütte beim Jubiläum der Volkstanzgruppe
Zweifel ob der Entscheidung, das geplante Fest kurzfristig abzusagen, waren spätestens am Sonntag alle ausgeräumt. Dass dem so war, dafür sorgte die Intensität des wüsten kalten Dauerregens, der eher an Wintereinbruch als jahreszeitlich bedingt an Frühsommer denken lies.
Aber dieser Umstand konnte die aktiven Tänzer nicht davon abhalten, sich mit den Gründungsmitgliedern zu treffen. Es wurde deshalb beschlossen, wenn schon das Open-Air nicht stattfinden kann, die Hütte einzuheizen und die letzten 25 Jahre aufleben zu lassen. Was nicht in Worte gefasst werden konnte, das ermöglichten zeitgeschichtliche Fotos einer kurzerhand eingerichteten Präsentation.
Das dienstbereite Hüttenteam sorgte dann auch dafür, dass es zu den mitgebrachten Kuchen und Salaten auch sonst an nichts fehlte, was man sich für einen gemütlichen Hüttennachmittag wünscht.
Die SAV Ortsgruppe Bartholomä rund um Stuttgart auf dem Rössleweg unterwegs
Blick vom Schnarrenberg durch die Weinberge nach Bad Cannstatt
Der Rössleweg wurde 1983 vom Verschönerungsverein der Stadt Stuttgart und dem Schwäbischen Albverein als Rundwanderweg eingerichtet. Er berührt viele landschaftlich schöne, topografisch, geologisch und historisch interessante Punkte. So führt er auf dem Feuerbacher Höhenweg über eine mittlerweile 2.000 Jahre alte noch erhaltene Römerstraße, die früher von Straßburg zum Römerkastell in Bad Cannstatt führte oder an Funden der Hallstattzeit 1.000 vor Chr. und keltischen Grabhügeln 500 vor Chr. vorbei.
Schon seit längerem sprachen wir davon, einmal rund um Stuttgart auf dem Stuttgarter Rössleweg die Stadt von einer bis dahin unbekannten Seite von oben zu betrachten.
Hierzu trafen sich 25 Wanderfreunde am Dorfhaus um in Fahrgemeinschaften zum Start und Ausgangspunkt, dem Vereinsheim der Chorgemeinschaft in Stuttgart Münster, direkt an der Route gelegen, aufzubrechen. Gleich zu Beginn stand der Aufstieg zum 100m höher liegenden Schnarrenberg an. Dort begegnete uns dann auch gleich ein kalter Wind, der im freien Gelände dem Regen vorausging. Rasches Weiterziehen, aber nicht ohne die sich immer wieder bietenden herrlichen Aussichten auf Stuttgart, das Neckar- und Remstal mitzunehmen, war denn auch angesagt. Die auf diesem Weg am Burgholzhof liegende geplante Pause wurde deshalb kurzerhand in der Hoffnung, vielleicht einen vor allem windgeschützten Platz zu finden, verschoben.
Genau dieser Wunsch erfüllte sich, auf einem Spielplatz in Zuffenhausen wurden wir findig. Selbst das bis dahin regnerische Wetter hatte ein Einsehen und bescherte uns eine unerwartet trockene Vesperpause. Danach ging es gestärkt weiter in Richtung Feuerbach auf dem Höhenweg zum Lemberg. Ab Mittag begleitete uns dann die Sonne. Dies sollte nur noch kurz durch einen vorbeiziehenden Regen- und Hagelschauer unterbrochen werden, den wir aber unbeschadet im Schutze des Waldes abwarten konnten. Ab Feuerbach war die Beschilderung des Weges vorbildlich. Statt einfacher Aufkleber hängen dort überall kleine Holztäfelchen, die einem die Richtung anzeigen, in welche man zu gehen hat. Auch als ortskundiger Stuttgarter kann man auf dem Rössleweg immer wieder Seiten von Stuttgart entdecken, die man so wie jetzt geschehen, in voller Blüte angetroffenen Gärten im Sonnenlicht des Frühjahrs, nicht immer antrifft.
Nach Überschreitung des Heimbergs gelangte die Gruppe ins Feuerbacher Tal, dem Endpunkt dieser ersten Etappe nach 17 km. Mit Bus und Bahn gelangten wir erstaunlich schnell wieder zurück nach Stuttgart Münster zum Ausgangspunkt. Im Vereinsheim der dort ansässigen Chorgemeinschaft erwartete uns gebackener Fleischkäse und eine kleine Delegation des Vereins, die uns nach dem Essen mit einem Ständchen zum Abschied erfreute.
Die Gruppe bei der StartaufstellungAbschluss mit gebackenem Fleischkäse bei der Chorgemeinschaft in Stuttgart Münster
Im Zickzack wurden einige Albaufstieg überwundenJohannes Pfau aus Bartholomä, mit seinen 17 Jahren bereits das dritte Mal erfolgreich dabei, drückte seine Begeisterung so aus: „Für mich ist die Tour
immer wieder eine große Herausforderung. Diesmal konnte ich aufgrund meiner Abi-Vorbereitung nicht trainieren. Umso größer ist die Freude hinterher, es
geschafft zu haben“. Auch Günter Schlichenmeier aus Rommelshausen, mit seinen 76 Jahren der Senior der Tour, konnte für sich diesen Erfolg wieder
verbuchen.
Was treibt Menschen dazu, 24 Stunden am Stück, nur unterbrochen von kleinen Pausen, durch andauernden Nieselregen und dichten Nebel über die Schwäbische Alb zu wandern? 59 Wandererinnen und Wanderer stellten sich dieser körperlichen und nicht weniger psychischen Herausforderung und wußten anschließend die Antwort: Über sich selbst hinauswachsen, die eigenen Grenzen kennenlernen und das in einer Gruppe, die den Einzelnen mitträgt, sind Grund genug.
Der Nebel verhüllte die sonst großartigen Aussichten um die Fünf-Täler-Stadt Geislingen, als die Wanderer, organisiert vom Schwäbischen Albverein Bartholomä, das erste Mal vom Tal auf die Höhe stiegen. Es sollten noch einige Male folgen, um die über 2.500 Höhenmeter zu bezwingen, die sich auf eine Strecke von rund 80 Kilometern verteilten. Wanderführer und Tourenplaner Stephan Krieg hatte weitgehend schmale Trampelpfade, immer im Bereich des Albtraufes, für die Tour ausgewählt. Allerdings waren sie durch die Nässe an vielen Stellen aufgeweicht und von Matsch bedeckt, was das Vorwärtskommen behinderte. Aufgereiht wie bunte Perlen an einer Schnur bezwang die muntere Truppe so insgesamt vier Albauf- und Abstiege.
Das frische Grün der Bäume und die leuchtend weißen Kirschblüten entschädigten für die sonst widrigen Bedingungen. Aufgrund der gerade mal fünf bis neun Grad Celsius war an eine Rast im Freien nicht zu denken. Deshalb lesen sich die Pausenplätze wie die Etappen einer „Kneipentour“: Wasserberghaus, Hiltenburg-Hütte, Scheunenwirtschaft „Rössle“ in Türkheim, mitten in der Nacht die Hütte des Schneeschuhvereins Geislingen und für das Frühstück am Ziel die Kühholzhütte der Bartholomäer. Erwin Schneider und sein zwölfköpfiges Verpflegungsteam hatten sich wieder selbst übertroffen. Die gute Versorgung hatte zur Folge, dass lediglich sechs Frauen und Männer vorzeitig abbrechen mussten.
Johannes Pfau aus Bartholomä, mit seinen 17 Jahren bereits das dritte Mal erfolgreich dabei, drückte seine Begeisterung so aus: „Für mich ist die Tour immer wieder eine große Herausforderung. Diesmal konnte ich aufgrund meiner Abi-Vorbereitung nicht trainieren. Umso größer ist die Freude hinterher, es geschafft zu haben“. Auch Günter Schlichenmeier aus Rommelshausen, mit seinen 76 Jahren der Senior der Tour, konnte für sich diesen Erfolg wieder verbuchen.
Die Gruppe kurz nach dem Start in Geislingen auf dem Weg zum ersten AnstiegDie Gruppe komplett versammelt nach dem ersten Anstieg unterm Schiltwacht KreuzDas Verpflegungsteam ist gerüstet, der große Ansturm kann kommen
Unsere Volkstanzgruppe war dabei und die Mühen haben sich gelohnt
Bei der Veranstaltung: „Der Schwäbische Albverein tanzt ins Jubiläumsjahr“ war unsere Volkstanzgruppe beteiligt, als am Sonntag, 28. April 2013 in Ulm auf dem Münsterplatz von insgesamt 390 Tänzerinnen und Tänzern in acht großen Bändertänzen der Versuch gestartet wurde.
Und sie haben es geschafft – ins Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen zu werden.
Wir sind stolz auf euch.
Im Namen der Vorstandschaft unserer Ortsgruppe: "Herzlichen Glückwunsch!"