Um dies selbst zu erfahren, starteten wir am Samstag und Sonntag mit den jeweiligen Gruppen in Fahrgemeinschaften um 6.30 Uhr von Bartholomä aus die Anreise. Problemlos erreichten wir an beiden Tagen nach einer kurzen Kaffeepause kurz vor Oberstaufen in gut 2 Stunden die Talstation der Hochgratbahn. Dank der perfekten Schneeverhältnisse konnte man direkt vom Parkplatz mit Schneeschuhen und Stöcken ausgestattet auf die Strecke und loslegen. Da es sofort bergauf ging, hatten wir an beiden Tagen trotz frostiger Temperaturen schnell Betriebstemperatur erreicht. Nach der unteren Lauchalpe (1.000 m) musste zunächst in westlicher Richtung ein Bach überquert werden um danach anfangs mäßig, später recht steil auf eigener Spur über einen freien Rücken hinauf zum Berggasthaus Oberstiegalpe (1.178 m) zu gelangen. Es folgte eine wildromantische Passage, moderat verlaufend durch einen tiefverschneiten Winterwald. Hierbei durfte man die Stille über dem glitzernden Weiß genießen, die nur durch das eigene Stapfen gebrochen wurde. Anstrengend wurde es dann nochmals an dem Steilhang zur Falkenhütte (1.438 m). Nur mit viel Schweiß wurde dieses bis 45° steile Schneefeld mit 150 Hm bewältigt.
Von der Falkenhütte waren dann nochmals 200 Hm bis zum Grat, der uns zum Gipfel des Eineguntkopf (1.639 m) hinführte, zu bewältigen. Hier oben war dann die Sicht auf die gesamte Bergpracht der Allgäuer Alpen, bis hin zum Bodensee, der Lohn für alle Mühen. Allerdings waren diese guten Sichtverhältnisse nur der Samstagsgruppe beschieden. Die Sonntagsgruppe bekam dafür zum Trost einen Gipfelschnaps.
Die Zwischenstärkung auf der Falkenhütte haben alle genossen. So gestärkt waren die Speicher wieder gefüllt, um dem anschließenden Abstieg, der beim Abgleiten über die Tiefschneehänge nochmals viel Kraft forderte, gerecht zu werden.
Toll war's mal wieder – waren sich alle einig.
Erwin Schneider, geschrieben am 24.01.2018