Bartholomäer Wanderfreunde folgten der Einladung unserer Urbacher Albvereinsfreunde zu einer botanisch geologischen Wanderung um Urbach herum
Nach einer kurzen Begrüßung durch den Urbacher Wanderführer Rolf Grass, der bei seiner Ansprache einen ganz traurigen Anlass erwähnen musste, warum nur er und nicht wie vorgesehen 2 Führer dir Tour begleiten werden. Am vergangenen Dienstag verstarb völlig unerwartet und für alle überraschend Eberhard Daiss der Fachmann für den botanischen Teil der Tour. Er erklärte weiter, dass Sie vor der Wahl standen, die Tour abzusagen oder wie vermutlich im Sinne ihres verstorbenen Vorstandes zu handeln, der sicherlich so wie man ihn kennen und schätzen gelernt hatte, gesagt hätte:. Und so wurde es dann auch gemacht.
Gewandert wurde zunächst durch den Ort mit vielen geschichtsträchtigen Zeugen aus vergangenen Tagen. So haben wir nebenbei erfahren, dass Urbach einst die größte Weinbaugemeinde im Remstal war, bis die heimtückische Reblaus alles zunichte machte und der heutigen Zeit nur noch Weinbergmauerreste überlassen hat.
Weiter ging es dann aus dem Ort heraus hinüber zum Zwerenberg, wo wir mit seltenen Orchideen, die dort wachsen, begrüßt wurden. Bei hochsommerlichen Temperaturen folgte ein schweißtreibender, aber lohnender Aufstieg mit ca. 120 HM zum geologischen Teil durch den Wald zum Naturschutzgebiet Erdrutsch. Das Wetter hat es zugelassen, dass wir alle äußerst diszipliniert in der Spur des Führers folgend einen Abstecher ins Rutschgebiet machen durften. Ein unbeschreibliches Erlebnis, das uns ganz deutlich machte, was die Natur kann und wie machtlos und klein wir Menschen dagegen sind. An der oberen Kante des Erdrutsches konnten wir in dem aussichtsreichen "Stückle" des Wanderführers alle hautnah erleben, was gelebte Gastfreundschaft wirklich ausmacht. Unser Wanderführer hatte schon alles so vorbereitet, dass man nur noch Platz zu nehmen hatte um sein mitgebrachtes Vesper einzunehmen und wer etwas herzhafteres, als sein eigenes Getränk bevorzugte, der oder die konnte sich dafür des eigens organisierten Getränkeservices bedienen. So gestärkt ging es anschließend auf dem Altenbergweg hinüber zum Gänsberg (Aussichtspunkt) und hinunter ins Bärenbachtal. Hier gab es wieder, diesmal ein ganzes Feld voller Orchideen zu bewundern. jetzt lag nur noch der Rückweg zur Linsenberghütte vor uns. Dort, gegen 15 Uhr angekommen, wurden wir wieder mit allem was man sich so wünschen mag überrascht. Was könnte an einem herrlichen Sommertag passender sein als mit einem Steak oder Würste vom Grill, mit Kartoffelsalat, kühlen Getränken, Kaffee und eigens für uns gebackenem Kuchen empfangen zu werden?
Mit dem Bewusstsein, einen ganz besonderen Tag erlebt zu haben, traten wir nicht bevor wir uns bei Rolf Grass mit allen fleißigen Helfern ganz herzlich bedankt hatten, die Heimreise an.
Erwin Schneider, geschrieben am 23.05.2016