Der großen Nachfrage wegen gab es am 24. und 25. 01.2015 jeweils eine Tour auf das Wertacher Hörnle im Allgäu
Start an beiden Tagen war am gebührenpflichtigen Parkplatz bei Unterjoch
„Dann einfach dem Track oder den vielen Spuren der Skitouren- und Schneeschuhgänger folgen“, und dass es sich um eine relativ einfache und sehr beliebte Tour handelt, so oder ähnlich ist es meistens in den Tourenbeschreibungen auf das Wertacher Hörnle zu lesen. Wer das glaubt, war noch nicht mit Stephan Krieg unterwegs. Um eine Route durch unberührte Natur zu finden, war er mit Erwin Schneider schon einen Tag früher unterwegs. Und dabei erfolgreich. Der Samstaggruppe war es danach vorbehalten, eine abseits von allem Trubel gelegte einsame Spur vorzufinden, der sie nur noch zu folgen hatten. Durch das Tal des Weißenbachs ging es durch schmale Waldpfade stetig weiter den Hang hinauf. Die Besteigung zum Wertacher Hörnle führte uns abwechslungsreich durch offene Flächen und Wald. Anstrengend wurde es an beiden Tagen an dem Steilhang kurz vor dem S-Gipfel (1.684 m) des Wertacher Hörnle. Nur mit viel Schweiß wurde dieses bis 45° steile Schneefeld mit 100 Hm bewältigt. Ein Wegweiser ist hier oben angebracht. Ein paar Skitourer sind mit uns oben, sie treffen letzte Vorbereitungen für die Abfahrt ins Tal. Wir wollen selbstverständlich auch den 10 Minuten entfernten und 11 m höheren Hauptgipfel (1.695 m) besteigen. Nun noch ein kurzes Stück dem Grat nach Westen folgen und wir stehen am großen Gipfelkreuz vom Wertacher Hörnle. Auf dem gleichen Weg geht es wieder zurück zum Vorgipfel. Mit den Schneeschuhen eilen wir von hier aus in der Falllinie schnell den Berg hinab. Ein flaches Querstück führt uns durch den Wald im Bogen zum Normalaufstiegsweg, auf dem wir bis zur Buchel Alpe absteigen. Hier kehren wir zum Aufwärmen noch kurz ein, bevor wir uns in direkter Linie durch den Wiesenhang auf den Weg zu den Autos machten.
Der zweite Tag lief mit anderer Teilnehmerbesetzung nahezu gleich ab. Wer jetzt denkt, dass man auch am zweiten Tag nur noch der eigenen Vortagesspur zu folgen hatte, sah sich getäuscht. Aufgrund dessen, dass es in der Nacht auf Sonntag kräftig geschneit hatte und starker Schneefall beim Aufstieg ständiger Wegbegleiter war, hatten die Teilnehmer tolle Schneeverhältnisse, die keine Wünsche offen ließen. Die Sicht war deutlich schlechter und nur noch selten war die Vortagesspur zu erkennen, weshalb immer wieder neu gespurt werden musste. Die dicken Schneeflocken gaben der Tour ein besonderes Flair. Als dann, angekommen auf dem Südgipfel, fast nichts mehr zu sehen war und es durch den Wind auch noch gefühlt eisig kalt wurde, folgte man dem Beispiel vieler und erklärte die Südspitze zum Wintergipfel. Der Abstieg erforderte beim Abgleiten über die Tiefschneehänge nochmals viel Kraftaufwand.
Beide Gruppen, mit insgesamt über 30 Teilnehmern, bildeten jeweils eine eingeschworene Gemeinschaft und hatten an beiden Tagen viel Spaß.
Toll war’s, eine schönes Erlebnis, auch für diejenigen, die erstmals auf Schneeschuhen immerhin 6 Stunden und 750 Hm bewältigt haben.
Erwin Schneider/Stephan Krieg, geschrieben am 26.01.2015