Kultur- und Wanderreise des Bartholomäer Partnerschaftsverein und des Schwäbischen Albvereins vom 07. bis 15.06.2025

Auf den Traumpfaden des „Cammino di Francesco“ durch den Nationalpark Foreste Casentinesi und zu den heiligen Stätten in der Toskana. Ein anschließender Besuch in Bartholomä‘s Partnergemeinde und gemeinsame Unternehmungen mit den Casolanern rundete die Reise ab.

Nachdem die Bartholomäer Wanderer von 2017 bis 2022 bereits den vollständigen „Camino di Francesko“ gepilgert sind, führte die Tour unter Leitung von Karl durch die vielfältige Kulturlandschaft der Toskana und den Nationalpark Foreste Casentinesi, eines der unberührtesten Waldgebiete Europas. Die 25 Wanderer aus der Region, pilgerten auf den Spuren des hl. Franziskus in fünf Tagesetappen von 15 bis 20 km und jeweils ca. 1000 Höhenmeter über die grünen Hügel der Toskana. Der Weg stellte eine echte Herausforderung dar. Die 8 Wandertage wurden zu einer intensiven Erfahrung für die Teilnehmer.


Die Anreise nach Florenz, dem Ausgangspunkt erfolgte mit Kleinbussen. Zunächst konnten die Teilnehmer von dem Piazzale Michelangelo den herrlichen Blick über die Resistenzstadt genießen. Allerdings musste das ursprünglich geplante Besichtigungsprogramm von Florenz aufgrund der staubedingten Verzögerungen weitgehend gestrichen werden.

Am nächsten Morgen ging es von dem Örtchen St. Ellero bei Florenz aus durch verträumte Dörfer, kleine Weiler, einsame Bauernhöfe und unzählige Olivenhaine zu dem Passo della Consuma auf über 1000 Meter Höhe. Der Wanderführer Karl Busch erinnerte zu Beginn an Franz von Assisi, der als Symbol für Demut, Einfachheit und die Liebe zur Schöpfung gilt – Werte, die viele Menschen auf ihrem Lebensweg inspirieren sei es zur Selbstfindung oder um der Hektik des Alltags zu entfliehen bzw. um sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Die nächste Etappe führte von dem mittelalterlichen Städtchen Stia, mit traditionellem, historischem Marktplatz und markanten Herrschaftshäusern durch Eichen-, Ahorn- und Kastanienwälder steil bergauf zu der Einsiedelei „Eremo di Camaldoli“.

Nach einer weiteren Nacht in Stia, startete der Weg in Badia Prataglia und führte über einen Bergrücken in das Örtchen Rimbochi. Von hier aus querten die Ostälbler ein erfrischendes Flussbett und stiegen steil hinauf zu dem magischen „Foreste Sacre“, wobei die spirituelle Atmosphäre des erhebenden heiligen Waldes beindruckte. Schon bald kündigte sich auf einem Felsvorsprung in 1.128 m Höhe der heilige Ort der Franziskaner das Santuario „La Verna“ an das der Gruppe als Übernachtungsquartier diente. Das Kloster wurde von Franziskus gegründet und ist ein über alle Grenzen hinaus bekannter Pilgerort.

Die Besichtigung der umfangreichen und komplett erhalten Klosteranlage Santuario „La Verna war einer der Höhepunkte der Reise. Claudia Moser vom Partnerschaftsverein führe bei einem Streifzug durch das mittelalterliche Kloster und die Basilika in das Leben und Wirken von Franz von Assisi ein.

Am nächsten Morgen ging es mit den Bussen nach Pieve Santa Stefano und von dort wanderte die Gruppe über Pfade und Landwege durch meist unberührte Natur und abwechslungsreiche Kulturlandschaften über den Monte Fungaia und hinunter zu einem Seitenarm des ausgedehnten Stausee Montedoglio bei Sansepulcro.

Nach einer Nacht in Pieve Santa Stefano ging es weiter zu dem historischen Städtchen Sansepolcro, und erreichte nach lohnendem Aufstieg durch die Kastanienwälder die Einsiedelei Montecasale, eine herrliche kleine Klosteranlage aus dem 12. Jahrhundert. Es war eine wunderbare Stätte um in sich zu gehen, als auch die bezaubernde Landschaft zu betrachten. Von hier ging es über einen Bergrücken und zurück nach Sansepolcro.

Am Spätnachmittag erfolgte die Weiterfahrt nach Casola Valsenio, dem Dorf der Kräuter und der vergessenen Früchte, um die Schönheiten der Landschaft rund um die italienische Partnergemeinde von Bartholomä zu erkunden. Im Garten des Agriturismo Mariano, dem Übernachtungsquartier wurden die Wanderer von einer Delegation des Partnerschaftsverein begrüßt und wo bis spät in die Nacht die Erlebnisse ausgetauscht wurden.

Aufgrund der enorm hohen Temperaturen wurde das Wanderprogramm etwas gekürzt. So wanderten die Ostälbler am nächsten Tag entlang der sanften Hügelketten des „Regionalparks della Vena del Gesso “ durch die Obst- und Weinplantagen bei herrlicher Ginsterblüte in das malerische Örtchen Brisighella eines der schönsten Dörfer Italiens.

Am letzten Tag wanderten die Casolaner und Bartholomäer gemeinsam auf ein Teilstück des 2009 eingeweihten Friedensweges zum Monte Battaglia, der auf Initiative des Partnerschaftsverein zur Erinnerung an die blutigen Schlachten die sich italienischen Partisanen, die Alliierten und die deutsche Wehrmacht geliefert haben, geschaffen wurde.

Es ist bezeichnend für die tiefgreifende Freundschaft beider Gemeinden, dass 80 Jahre nach der blutigen Schlacht auf diesem Berg, sich die Menschen ohne Vorteile begegnen können. Nach einer herzlichen Verabschiedung am Sonntagmorgen durch die Vorsitzende Sonia Galliani traten die Wanderer um viele Erfahrungen reicher die Rückfahrt auf die Ostalb an.

Karl Busch, 22.06.2026